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Disney Für Dummies

Weder Michael noch ich sind Hardcore Disney Fans, geschweige denn haben wir nostalgische Kindheitserinnerungen an Disney Urlaube mit der Familie. Dennoch wohnen wir ja nun im direkten Einzugsgebiet des  Disney Resorts mit den weltweit günstigsten Eintrittspreisen, was Grund genug für uns war, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und einen Tagesausflug zum „Happiest Place on Earth“ zu machen. Für diejenigen unter euch, die mit dem Gedanken spielen einen ähnlichen Ausflug zu unternehmen, soll dieser Beitrag ein (gar nicht mal so) kurzes „How To“ für eure Reiseplanung zu Tokyo Disney werden.

Disneyland oder DisneySea?

Das Tokyo Disney Resort besteht aus zwei Parks: Dem 1983 eröffneten Disneyland und dem 2001 eröffneten DisneySea. An einem Tag kann man effektiv nur einen der beiden Parks besuchen, daher stellt sich zunächst die Frage „Sea oder Land?“. Grob kann man sagen, dass DisneySea etwas mehr auf erwachsene Besucher ausgerichtet ist als Disneyland. Die Fahrgeschäfte sind etwas wilder (Tower of Terror, Raging Spirits), die klassischen Disneycharaktere sind weniger präsent und es wird sogar Alkohol ausgeschenkt (beispielsweise in einer stilvollen Bar auf einem geankerten Kreuzfahrtschiff).

Familien mit kleinen Kindern würden wir daher eher das Disneyland empfehlen, ansonsten DisneySea.

Was macht man eigentlich in einem Disneypark?

Es ist wahrscheinlich für niemanden eine neue Info, dass Disneyland ein Freizeitpark  mit Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften wie beispielsweise der Europapark ist. Es gibt jedoch einige Aspekte, die die Disneyparks von den Feld, Wald und Wiesen Freizeitparks dieser Welt unterscheiden und Ihnen damit einen regelrechten Kultstatus verleihen:

Unser Mittagessen im Restaurant Sakura

Das Essen: Zumindest ich verbinde Freizeitparks mit schlechtem Essen für teures Geld. Günstig ist das Essen bei Disney zwar auch nicht, aber es ist optisch und geschmacklich ein absolutes Highlight. Löblich zu erwähnen ist, dass zum Essen immer kostenloses Wasser bereitgestellt wird und auch sonst überall im Park Trinkbrunnen aufgestellt sind.

Die Möglichkeit seine Lieblings- Disney- Charaktere bei sogenannten „Character Greetings“ zu treffen und ein Foto mit Ihnen zu machen. Diese Möglichkeit konnte weder Michael noch mich hinter dem Ofen hervorlocken, jedoch sprechen die Wartezeiten von ca. 30 min für die Popularität der Attraktionen.

Disneyland ist außerdem bekannt für seine Paraden, DisneySea für Shows auf dem Wasser. Außerdem kann man in beiden Parks abends ein Musikfeuerwerk bestaunen. Diese Spektakel sind extrem aufwändig und liebevoll gestaltet, weshalb man sie sich nicht entgehen lassen sollte.

Das Feuerwerk

Shopping: Kein Aufenthalt im Disneyland ist komplett ohne nicht mindestens ein neues Paar Mäuseohren gekauft zu haben. So oder so ähnlich lautet anscheinend das inoffizielle Motto der japanischen Disney- Besucher. Auch haben wir uns sagen lassen, dass es Merchandise gibt, der außerhalb der Parks nicht zu bekommen ist. Daher erfreuen sich auch die vielen Läden innerhalb des Parks großer Beliebtheit.

Die „Magic“: Überall im Park sind kleine Easter Eggs versteckt und es macht Spaß, die Augen danach offen zu halten. Wir haben zum Beispiel Laub gesehen, das akkurat in Form einer Mickey Mouse zusammengekehrt wurden. Auch die Bänder des Rollos im Restaurant wurden zu einer Mickey Mouse zusammengerollt. Manchmal entpuppt sich aber auch ein Straßenkehrer als Zauberkünstler oder der Vulkan bricht plötzlich aus oder, oder, oder ….

Das kleine Venedig im Mediterranean Harbour

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wer wie wir möglichst dann Tokyo Disney Resort besuchen möchte, wenn die Besucherzahl gerade keine Rekorde bricht, der sollte sich bei der Planung an folgenden Faktoren orientieren:

  • nicht in den Japanischen Schulferien
  • idealerweise an einem Dienstag oder Mittwoch, definitiv nicht am Wochenende 
  • Möglichst außerhalb eines Aktionszeitraumes (Halloween, Weihnachten, …)
  • Nicht von durchwachsener Wettervorhersage abschrecken lassen

Wie komme ich an Tickets?

Zum aktuellen Zeitpunkt (September 2022) ist es nur möglich mit einem im Voraus für das Datum gekaufte Ticket das Disneyresort zu besuchen. Wer ohne Ticket aufschlägt, wird direkt wieder heimgeschickt. 

Im Moment macht es Disney seinen Besuchern wirklich nicht leicht an Tickets zu kommen, dennoch gibt es folgende  Möglichkeiten:

Über Reiseveranstalter: z.B. https://www.klook.com/ empfiehlt sich für alle die von außerhalb Japans schon alles vorbereiten wollen für ihren Ausflug.

Der Disneystore: gut für diejenigen, die sich eine gewisse Flexibilität erhalten wollen, aber keine Affinität für Technik und/oder die Japanische Sprache haben.

Disney Onlinestore (https://www.tokyodisneyresort.jp): man würde meinen im Jahre des Herrn 2022 ist dies die naheliegende Lösung..Belassen wir es dabei zu sagen, dass dem nicht so ist. 

Wer die Tickets Online kaufen will, der sollte sich einen japanischen Disney Account anlegen, denn in der englischen Version ist ein Onlinekauf auf dem Smartphone gar nicht vorgesehen. Die Tickets muss man dann mit einer Kreditkarte bezahlen. Auch hier ist ganz klar die Zahlung mit einer japanischen Kreditkarte gewünscht, denn nur dann kann das Ticket auch in der Disney Resort App (mehr dazu später) angezeigt werden. Bei Zahlung mit einer ausländischen Kreditkarte muss das Ticket vor Parkbesuch ausgedruckt werden…und wer hat heutzutage schon einen Drucker?

Wie komme ich dahin? (oder auch „viele Wege führen zu Disney“)

Der populärste Weg ist mit dem Zug zur JR Maihama Station zu fahren und von dort die Disney Monorail zu nutzen. 

Je nachdem von wo aus man startet, kann es aber auch sein, dass es eine gute Fernbusanbindung an das Disney Resort gibt. 

So fahren zum Beispiel Direktbusse der Tokyu Bus Gesellschaft (https://www.tokyubus.co.jp/news/002233.html) von folgenden Bahnhöfen: Musashikosugi, Futakotamagawa, Tamaplaza.

Mit JR Bussen (http://time.jrbuskanto.co.jp.e.wn.hp.transer.com/bk04090.html) kann man von Shinjuku, Tokyo, Akihabara und Ikebukuro aus starten

Keikyu Busse (http://hnd-bus.com/highway/) bringen Gäste von Yokohama, Kawasaki und Kamata aus in die Disney Parks.

Wie plane ich meinen Aufenthalt?

Auf den Spuren von Indiana Jones

Zunächst einmal sei gesagt, dass bei Disney, genau wie im echten Leben gilt „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Offiziell öffnet der Park um 9 Uhr, seit jedoch Sicherheitskontrollen, wie man sie vom Flughafen kennt, eingeführt wurden, wird bereits um 8:30 Uhr mit dem Einlass begonnen. Wer erst um 9 Uhr vor den Parktoren aufschlägt findet sich also sehr wahrscheinlich erstmal in einer langen Warteschlange wieder. 

Ein weiterer heißer Tipp ist, genau einen Monat vor dem geplanten Besuch das Restaurant fürs Mittagessen zu reservieren – am besten einen Slot nach 13 Uhr, so dass man die etwas kürzeren Wartezeiten an den Attraktionen während der klassischer Mittagspause voll ausnutzen kann.

Als nächstes lohnt sich vorab ein Blick auf die Fahrgeschäfte. Hier gibt es ganz klar eine Liste von Hauptattraktionen, die deutlich aufwändiger gestaltet sind als die anderen und lange Wartezeiten haben können. Zumindest welche Attraktion man als erstes ansteuern will, sollte man sich im Vorfeld überlegt haben. Ab dann kann man auch gut die Wartezeit nutzen um den weiteren Verlauf zu planen. Gerne könnt ihr euch dabei von unserem Beispiel- Ablauf am Seitenende inspirieren lassen.

Vorbereitungen für Tokyo Disney

Hier zunächst eine kleine Packliste:

  • Handy
  • Geld
  • 0.5l PET Flasche mit Wasser
  • Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch
  • Sonnencreme
  • Regenponcho
  • Blasenpflaster (wir sind über 20.000 Schritte gelaufen)
  • Powerbank

Was es sonst noch vorzubereiten gibt:

  • Smartphone mit Disneyresort App ohne diese geht eigentlich nichts.
  • In der App sollte schon eine Gruppe mit allen Teilnehmern eingerichtet sein, so dass etwaige Pässe und Events direkt für alle Teilnehmer gleichzeitig gebucht werden können
  • Ein Verständnis über Entry Request Experiences, Standby Passes und Disney Premier Access (siehe Glossar)
  • Bustickets zum Park sollten im Voraus gebucht sein
  • Papiertickets für den Park sollten ausgedruckt sein
  • Grobe Liste der Attraktionen die man erleben will sollte man als Liste auf dem Smartphone dabei haben (Unseren Tagesablauf als Beispiel findet ihr ganz unten auf der Seite, unsere besonderen Empfehlungen sind fett markiert).

Glossar

Fast Pass: Wurde leider dieses Jahr abgeschafft und durch Disney PremierAccess ersetzt. Es war ein kostenlosen Reservierungssysten um die aktive Wartezeit für bestimmte Attraktionen zu verkürzen.

Premier Access: Für die Zahlung von 2000 yen kann man mit diesem Extraticket, bei ausgewählten Fahrgeschäften die Warteschlange einmal überspringen.

Standby Pass: Kostenloses Reservierungssystem in der App, dass potenziell so genutzt werden könnte wie die Fastpasses. Als wir dort waren, wurden allerdings keine Standby Passes für die Fahrgeschäfte angeboten.

Entry Request Experience: Für bestimmte Shows, wird der Eintritt über eine Lotterie geregelt. Auch hier läuft alles über die App. Man hat einen Versuch und am besten nutzt man diesen gleich zu Beginn des Tages, damit man seinen Zeitplan gegebenenfalls daran orientieren kann. Bei uns hat es leider nicht geklappt, auch wenn Michael weiß davon gar nichts mitbekommen hat. 

Single Rider Line: War in der Vergangenheit die Möglichkeit als allein Fahrender die Wartezeit zu verkürzen indem man Plätze auffüllt, die sonst leer geblieben wären. Dieses System wurde im Zusammenhang mit COVID abgeschafft.

Unser Tag im DisneySea inklusive Wartezeiten:

Unsere Lieblingsattraktionen sind fett markiert. Die Achterbahn Racing Spirits konnten wir übrigens leider nicht testen, da Michael zu groß für diese ist (nur für Personen bis 195 cm Körpergröße).

  • Tower of Terror (Wartezeit ca. 60 min)
  • Toy Story Mania (mit Premier Access Passes für 2000 yen pro Nase keine Wartezeit sonst 60 min)
  • Journey to the Center of the Earth ca 40 min 
  • Indiana Jones ca. 25 min
  • Steam Liner keine Wartezeit
  • Soaring – Fantastic Flight (mit Premier Access keine Wartezeit sonst 55 min) 
  • 20,000 leagues under the sea (5 min)
  • Big City Cars (keine Wartezeit)
  • 13:30 Mittagessen im Sakura
  • Aquatopia (10 min Wartezeit)
  • Sea Rider (10 min Wartezeit)
  • Flounders Flying Fish Coaster (15 min)
  • Sindbads Storybook Voyage (5 min)
  • Indiana Jones (20 min)
  • Steam Liner (keine Wartezeit)
  • Kaffeepause 
  • Venetian Gondolas (5 min)
  • Journey to the Center of the Earth (25 min)
  • Caravan Carousel (5 min)
  • Magic Lamp Theatre (20 min)
  • Jasmins Flying Carpets (5 min)
  • Feuerwerk 20:30

Hat euch der Bericht gefallen? Wir haben für euch noch weitere, wenn auch weniger ausführliche

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