So ein Umzug nervt. Das fängt mit der Suche nach einer Wohnung an. Es geht weiter mit der Küche, die in Deutschland eigentümlicherweise meist der Mieter stellen muss. Und die passt eigentlich nie in die neue Wohnung. Außerdem ist der Ab- und Aufbau eine undankbare Arbeit. Und zuletzt ist die Anfrage für Umzugshelfer im Freundeskreis eine der schwierigsten Akte der Diplomatie. Dafür qualifiziert man sich mit so einem Umzug für ein oder zwei IKEA-Besuche. Aus irgendeinem Grund haben die zumindest bei mir einen besseren Ruf als verdient (Spielverderber-Stichworte: Steuertricks, Holz aus den letzten Urwäldern, Kundenmanipulation).
Der eigentliche Umzug ist jedoch meist eine einfache Sache. Man nehme den gesamten Pröll aus Wohnung A und verfrachte ihn in Wohnung B – fertig! Und genau da liegt der Unterschied zu unserem Fall: Der Weg in die neue Wohnung B führt bei uns entweder über das Gepäck von Karin oder Michael, die separate Luftfracht oder den Seefracht-Container. Alles mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen bzgl. erlaubtem Gewicht, Volumen und Dauer.
Außerdem darf bzw. sollte gar nicht alles nach Japan. Der Reiskocher? Funktioniert in Japan nur umständlich am Spannungswandler. Und das Ergebnis aus unserem Gerät ist für jeden Japaner eine Beleidigung. Die (überschaubare) Spirituosen- und Weinsammlung? Die freut den Zoll, der uns dafür eine saftige Rechnung stellen und die Abwicklung um unbestimmte Zeit verzögern würde. Die eBikes? Erfüllen nicht die japanische Norm und dürfen daher in Japan nicht benutzt werden.
Daher kommen zu den vier Wegen nach Japan noch die Optionen Einlagern, Umfuhre zu den Schwiegereltern (lohnt sich für das Umzugsunternehmen, weil es keinen Lagerplatz benötigt), Verkaufen und Verschrotten. Immer wieder gab es daher in den vergangen Wochen Spaziergänge zum Altkleidercontainer und Wertstoffhof. Gleichzeitig bewege ich mich bei eBay Kleinanzeigen stramm auf den Gold-Status zu.
Der King of Kleinanzeigen
1000 Kilo Brockhaus, ein mächtiges Gerät
P. Gruetering, S. Duerre, R. Knauf, G. Klug in: Norddeutsche Gedichte des frühen 21. Jhdt.
Marc O’Polo-Sweater, komm riech die Qualität
‘N Zwannie für ‘n Gameboy? Ich wechsel keinen Schein
Die Standgebühr ist viel zu hoch, die krieg ich nie mehr rein
Please log in or register to read this part of the article. Bitte melde Dich an bzw. registriere Dich, um diesen Teil des Beitrags zu lesen.
😂🤣😅