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Was geht?*

Ob per LTE auf dem Handy, instabilem WLAN im Hotel oder Glasfaseranschluss zu Hause: Irgendwie kommt man heutzutage überall ins Netz. Und dann, geht dann alles? Mitnichten. Denn das eine Internet gibt es gar nicht. Dafür sorgen Politiker und Juristen.

Deren Handwerk ist – im Gegensatz zu Technik oder Medizin – eine Meinungsdisziplin und das Ergebnis daher regional sehr unterschiedlich. In Deutschland fremdes geistiges Eigentum oder Botschaften des Nationalsozialismus verbreiten? Das geht nicht. In den USA den Tod des Präsidenten fordern? Auch im Land der Meinungsfreiheit keine gute Idee.

China ist in der Disziplin keine Ausnahme, sondern im Gegenteil eher besonders konsequent. Deutsche Strafverfolgungsbehörden lassen sich von großen Plattformen regelmäßig hinhalten, wenn es beispielsweise um die Verfolgung von Hassrede geht. Wenn sich die Volksrepublik hingegen an Inhalten stört, aber keinen Durchgriff hat, sperrt sie einfach den Zugriff darauf.

*) Und damit zurück zur Eingangsfrage:

Was geht (denn in China so in Sachen Internet)?

Die rasende Urbanisierung erleichtert natürlich den Aufbau schneller Infrastruktur – sowohl in Form von 4G/5G für Mobilfunk als auch Glasfaseranschlüsse in den Wohnungen. Die Preise sind vergleichbar mit denen in Deutschland, was im Hinblick auf die Kaufkraftunterschiede dann doch recht teuer ist. 30 GB und 500 Minuten kosten umgerechnet knapp 20 Euro. Für Ausländer ist die Beschaffung einer SIM-Karte besonders schwierig – aber mit Hilfe inländischer Freunde oder Kollegen bekommt man es dann irgendwie doch hin. Die Mühe lohnt sich, denn ohne Internetverbindung ist man in China ziemlich aufgeschmissen, spätestens seitdem man in der Pandemie Dutzende QR-Codes am Tag scannen muss.

Und was gibt es dann im Internet zu sehen, lesen und hören? Hier die Übersicht:

gehtgeht nicht
SuchmaschinenBingGoogle
Soziale NetzwerkeTikTok, WeChatFacebook, Instagram, Twitter
Email-DiensteWeb.de, Hotmail, iCloud MailGooglemail
MessengeriMessage, WeChatWhatsapp, LINE
StreamingSpotify*Youtube, Vimeo, Netflix
RundfunkARD/ZDF, WDR2
Medienkicker, AMS, CNN (!)Spiegel, ZEIT, heise, N.Y. Times
KartendiensteApple Maps, w3w, KomootGoogle Maps
Shopping & BezahlenAliPay, WeChatPayAmazon, Paypal
Unanständigesafd.de“Erwachsenen-Unterhaltung”
*) hängt offenbar vom Provider ab

Fazit

Wer nach China reist, kann dort deutsches Fernsehen per Internet schauen (ausgenommen Sport/Spielfilme aus Lizenzgründen). Emails empfängt man je nach Anbieter einwandfrei – oder gar nicht. Und bei den Instant Messengern wird es ganz schwierig. Mit der Familie und der Clique in Kontakt zu bleiben, ist also gar nicht so leicht. Das Gleiche gilt, wenn man Zeitungen und Magazine aus der Heimat lesen möchte.6

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