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Das „Ofuro“

Das japanische Badezimmer ist zweigeteilt

Heute soll es mal nicht darum gehen was die letzten Tage so los war. Stattdessen möchte ich einmal unser „Ofuro“ (zu Deutsch „Badezimmer“) vorstellen. Ich habe zwar selbst schon in Japan gelebt, bisher aber nur in günstigen Studentenbuden. So kannte ich die technischen Spielereien eines echten Japanischen Ofuro nur vom Hörensagen.

Kurz zum Layout: Ein japanisches Badezimmer besteht immer aus zwei Bereichen:

  • Ein trockenes „Vorzimmer“ mit Waschbecken und Spiegelschrank.
  • Und eine Nasszelle mit Dusche und Badewanne (wie ich bei der Wohnungssuche leider feststellen musste oft nur mit einer Stehhöhe < 2m).

Sauber und entspannt in zwei Waschgängen

Heute soll es nur um diese Nasszelle gehen. Diese ist zunächst einmal standardmäßig mit einem Plastikhocker und einer Schüssel ausgestattet. Denn der gemeine Japaner duscht am liebsten im Sitzen. Im Ofuro dreht sich schließlich alles um Entspannung – und wer entspannt schon richtig gut im Stehen?

Die Schüssel braucht man übrigens um sich nach dem Haare waschen die Seife mit einem Schwall Wasser aus den Zotteln zu spülen. Und irgendwie macht es ja auch Spaß.

Neben Hocker und Schüssel darf auch ein Ganzkörperspiegel nicht fehlen. So kann man sich beim Duschen in seiner ganzen Pracht bewundern. „Beschlägt der nicht sofort?“, höre ich die aufmerksamen Leser schon fragen. „Ja und Nein“, ist die Antwort. Er ist so beschichtet, dass er nachdem man ihn einmal abgeduscht hat, so schnell nicht wieder beschlägt.

Wenn man dann unter der Dusche so richtig sauber geworden ist, darf man in die Badewanne steigen um sich dort vollkommen der Entspannung hinzugeben. Und an dem Punkt wird es jetzt spannend: Unsere Badewanne hat nämlich eine sogenannte Autobath-Funktion. Mit dieser kann man vorab die gewünschte Füllhöhe und Temperatur einstellen. Das Panel in der Küche vermeldet dann nach ca. 15 Minuten gutgelaunt, dass das Bad nun soweit sei.

Mit Hightech gegen Schimmel und nasse Wäsche

War es das schon mit den futuristischen Funktionen des Ofuro? Nein. Werfen wir mal einen Blick auf die vielen Knöpfe der Bedienpanele:

Dort kann man je nach Vorliebe die Luft im Bad kühlen oder erwärmen oder auch mit einem Schuss kalten Wassers nachjustieren. Zudem lässt sich – falls gewünscht – auch das Badewasser des Vortags durch einem Schuss heißes Wasser wieder auf Temperatur bringen. Denn sonst macht sich das tägliche Bad schnell auf der Wasserrechnung bemerkbar.

Nach dem Bad kann man natürlich über das Panel am Eingang die Lüftung für eine bestimmte Zeit einschalten um das Bad zu trocknen. Aber auch das ist noch nicht alles: So verfügt das Ofuro auch über eine Wäschetrockenfunktion, die im feuchtwarmen Spa-Bereich plötzlich für Sahara-artiges Klima sorgt.

Da hängen dann feinsäuberlich die Klamotten an einer Stange über der Badewanne und werden blitzschnell trocken, ohne im Wohnbereich ewig auf einem Trockengestell hängen zu müssen.

Bestimmt habe ich noch etwas vergessen was unser Ofuro so kann. Aber ich hoffe für einen ersten Eindruck reicht es erstmal.

Als nächstes in der Badezimmerserie darf dann Michael zu gegebener Zeit berichten, was unser Klo so an Funktionen zu bieten hat. Also nicht vergessen euch für die Update-Notifikationen zu registrieren.

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