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Riviera Roadtrip

Auszeit von den Umzugskartons

Ein Leben zwischen Umzugskartons und Abschiedsterminen ist anstrengend. Als vor zwei Wochen die Anfrage für einen kurzen dienstlichen Einsatz an der Cote d‘Azure kam, war das daher eine willkommene Abwechslung, wenn auch nicht Auszeit. Also ging es am letzten Samstagmorgen mit einer schwäbischen Elektrosänfte in den Süden. Den Schwaben sagt man nach, dass sie ihr Geld gerne beisammen halten. Bei den Monegassen hingegen gilt das bekanntlich nur bzgl. Überweisungen an Finanzämter, nicht jedoch an die Autohändler. Für einen Premium-Fahrzeughersteller ist Monaco daher ein geeigneter Ort zur Fahrzeugpräsentation.

Eines zeigte sich mit der Perspektive eines Bald-Ausreisendes in diesen Tagen jedoch rasch: Luxus ist Ansichtssache. Im Hotel wird den Gästen die Autotüre geöffnet – in unserer japanischen Wohnung öffnet sich hingegen zukünftig der Klodeckel von allein. Die Monegassen haben sich zehnstöckige Tiefgaragen unter Häuser gegraben und kommen angesichts der vielen Autos auf den engen Gassen dennoch überall zu spät. Die Tokyoter haben auch gegraben, aber für die U-Bahn, mit der sie pünktlich am Ziel ankommen.

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Schlemmen über den Dächern von Monaco

Zumindest Letzteres änderte sich aber nach dem Ende des letzten Veranstaltungstages: Eins der Restaurants im Hotel lud uns zwei Tage vor dessen Premierenabend zum Probeessen: Und so tischte ein Drei-Sterne-Koch regionale Produkte mit asiatischen Einflüssen auf, während unsere Blicke über Monte Carlo und die Riviera schweiften. Die vorherigen Tage mit Nahrungsaufnahme im Staubsaugermodus waren da ziemlich schnell vergessen. Und die Gedanken rasch wieder in Tokyo: Ob das Sushi und Wagyu dort mithalten können, werde ich bald herausfinden.

Eines der Restaurants im Maybourne Riviera

Am nächsten und letzten Morgen gab es sogar noch ein kleines Fenster für Sightseeing: Unser Crew Hotel lag (im kleinen Monaco naturgemäß) nicht weit von der Rennstrecke entfernt. Und diesen Stadtkurs bin ich um 6 Uhr gejoggt: Casino, die Haarnadelkurve, Tunnel, Tabac-Kurve, Schwimmbad-Schikane, Rascasse, über die Start-Ziel und wieder (ungeahnt steil) den Berg hoch. Eine sehr schöne Erfahrung, wenn die Stadt noch schläft. Dann ist der „Circuit“ fest in der Hand der Sportler sowie der Buslinie 5.

Die Grandprix-Strecke von Monaco gehört früh morgens den Sportlern

Sicherheitshalber sind wir die Strecke nach dem Frühstück auch noch einmal mit unserem Wagen abgefahren. Im Berufsverkehr haben wir die Rundenzeit aber nicht maßgeblich verbessern können.

Und dann hieß es Abschied nehmen von den Schönen und Reichen. Zu Hause wartet schon wieder das Umzugs-Tetris.

Porsche, Lamborghini und Ferrari nebeneinander in der Tiefgarage
Antoine de Saint-Exupéry: „The greatest luxury is that of human relations”. Monaco: „Ja, oder du kommst mal mit in meine Tiefgarage.“

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